Schaum auf der Oberfläche und überhitztes Wasser: Wie schützt man einen Teich im Sommer?

Zum Sommer gehören tropische Temperaturen und Gewitter mit Starkregen. Und was ist mit dem Gartenteich – droht bei Hitzeperioden Gefahr? Ja, Risiken gibt es tatsächlich.

In den letzten Jahren treten heiße Sommertage bereits dann auf, wenn laut Kalender eigentlich noch Frühling herrscht. Verantwortlich gemacht werden dafür die Klimaveränderungen. Häufig melden sich Kunden bei uns mit der Frage, warum einige ihrer Fische plötzlich ohne erkennbaren Grund verendet sind. Wie also gefährden sommerliche Hitzewellen den Gartenteich und seine Fischbewohner? Die Faktoren sind vielfältig.

Hitzewellen und Risiken im Gartenteich

Darunter versteht man eine Phase, in der die Tagestemperaturen mehrere Tage hintereinander nicht unter 30 °C fallen. In dieser Zeit droht vor allem eine Überhitzung des Wassers. Bei Teichen mit Flachwasserzonen und Uferbereichen ist dieses Risiko um ein Vielfaches größer. Dort heizt sich das Wasser am stärksten auf, es findet keine Zirkulation statt, und gerade hier bildet sich am meisten Fadenalge. Das Argument, dass Pflanzen in der Uferzone das Wasser reinigen, greift nicht. Warum?

  • Die Vegetationsperiode neigt sich dem Ende zu
  • Hohe Wassertemperaturen können das Pflanzenwachstum vollständig stoppen

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Mechanische Entfernung von Fadenalgen

Fadenalgen in den Uferzonen lassen sich leicht mechanisch beseitigen — dabei hilft Ihnen ATTACK POND. Wichtig ist, möglichst viel der Fadenalgen aus dem Teich zu entfernen, da ihr Abbau zu Sauerstoffmangel führt.

Um einem erneuten Algenwachstum vorzubeugen, empfiehlt sich der Einsatz hochwertiger Anti-Algen-Präparate. Bei hohen Wassertemperaturen beschleunigen sich die Abbauprozesse organischer Verunreinigungen, die in erster Linie aerob sind. Das bedeutet, dass sie Sauerstoff verbrauchen. Starke organische Belastung sowie das Absterben von Organismen (Phytoplankton, Zooplankton und planktische Mikroorganismen) im warmen Wasser gehen häufig mit der Bildung von Schaum an der Wasseroberfläche einher.

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Überhitztes Wasser im Teich gefährdet die Fische

Leider nimmt mit steigender Wassertemperatur die Sauerstofflöslichkeit ab – und das kann die Fische im Teich ernsthaft gefährden.

Achtung! Ab einer Wassertemperatur von über 27 °C ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere bei der Anwendung von Präparaten gegen grünes Wasser.

Am widerstandsfähigsten gegenüber Sauerstoffmangel sind Karauschen. Am empfindlichsten hingegen sind Störe. Viele Teichbesitzer sagen sich: „Ich habe doch einen Wasserfall oder Bachlauf, das Wasser wird schon mit Sauerstoff angereichert.“ Leider stimmt das an heißen Sommertagen in direkter Sonne nicht. Im Gegenteil – es verdunstet mehr Wasser, und der Teich heizt sich noch stärker auf.

Vorsicht bei der Belüftung des Teiches

Wir empfehlen, Wasserfall oder Bachlauf nur nachts einzuschalten. Auch die Wasserzirkulation durch den Filter sollte an Tropentagen ausschließlich über den Skimmer erfolgen – damit sich das Wasser am Boden nicht zusätzlich erwärmt.

Sehr sinnvoll ist es, eine Belüftung mit einem feinen Diffusor einzusetzen. Wichtig ist, dass die Luftblasen so klein wie möglich sind (dadurch löst sich mehr Sauerstoff im Wasser des Gartenteichs). Die Ansaugung für den Kompressor sollte an einem kühleren Ort platziert werden. Zusätzlich ist es ratsam, Steine in den Schatten zu legen, um zu verhindern, dass heiße Luft angesaugt wird.

Einfluss von Gewittern und Wetterumschwüngen auf den Gartenteich

Eine zweite Gefahr bringen Gewitter mit sich. Besonders risikoreich sind naturbelassenere Teiche mit trübem Wasser – sei es durch suspendierte organische Partikel oder durch grüne Einzelleralgen. Betroffen sind vor allem die Fische.

Ein Teufelskreis – eine tödliche Kombination für Fische

Wenn ein Gewitter aufzieht, sinkt der Luftdruck. Das bedeutet, dass die Sauerstofflöslichkeit im Wasser abnimmt. Zusammen mit hoher Wassertemperatur ergibt das eine tödliche Kombination, die schon so manchen Teichbesitzer hart getroffen hat.

Auch wenn es sich mehrere Tage hintereinander zuzieht (weniger Sonnenlicht), kann das Absterben des Phytoplanktons (grüne Einzelleralgen) im Teich einsetzen. Das löst im warmen Wasser sofortige Zersetzungsprozesse aus – mit entsprechend höherem Sauerstoffverbrauch. Ein anschließender starker Regen oder Hagelschlag kann zudem ebenfalls einen Teil des Phytoplanktons zerstören. Dessen Abbau führt dann wiederum zu einem weiteren Rückgang des Sauerstoffgehalts im Wasser des Gartenteichs.

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Welchen Einfluss haben Gewitter und Sommerhitze auf die Wasserchemie?

Wenn der Teich in direkter Sonne liegt und sich das Wasser überhitzt, kommt es zu schnellen katalytischen Reaktionen organischen Materials. Meist handelt es sich dabei um Oxidationsreaktionen – dabei wird Sauerstoff verbraucht.

Durch mehrere der oben genannten Faktoren sinkt der Sauerstoffgehalt rapide. Das führt vor allem am Boden flacher Teiche zu anoxischen Bedingungen, einem pH-Anstieg über 8,5 und zur Bildung von Ammoniak. Mit steigendem pH-Wert wandelt sich das lösliche Ammonium-Ion in eine nichtionische Form um, die für Fische giftig ist.

Die toxische Wirkung auf Fische ist wie folgt:

Beim Eiweißstoffwechsel produziert der Fisch Ammoniak, der über die Kiemen ins Wasser abgegeben wird. Befindet sich jedoch im Wasser eine höhere Ammoniakkonzentration als im Blutplasma der Fische, erfolgt kein Abtransport entlang des Konzentrationsgefälles mehr. Stattdessen sammelt sich Ammoniak im Blutplasma an, bis es zur Selbstvergiftung (Autointoxikation) und schließlich zum Tod kommt.

Was tun, wenn die Fische im Teich „an der Oberfläche schnappen“?

Was ist zu tun, wenn die Fische aufgrund von Sauerstoffmangel an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen?

  1. Mit dem Gartenschlauch die Wasseroberfläche mit kühlem Leitungswasser abspritzen
  2. Einige PET-Flaschen mit gefrorenem Wasser im Gefrierfach bereithalten und in den Teich geben. Das ist eine effektive Methode für kleinere Teiche, in denen die Gefahr der Überhitzung am größten ist
  3. Eine geeignete Belüftung im Teich installieren

Achtung bei der Zugabe von eiskaltem Brunnenwasser! Im Brunnenwasser ist kein Sauerstoff enthalten. Vor allem aber führt ein plötzlicher Temperatursturz im Teichwasser (ca. mehr als 5 °C) zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels der Fische. Dies hat Gasbildungen (Aufblähung der Bauchhöhle), eine Ammoniakvergiftung durch teilweise verdaute Nahrung sowie die Entstehung von Hämatomen (Blutergüsse unter der Haut) zur Folge – und schließlich zum Tod der Fische.

Ihr Home Pond – Mirek Hanák

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