Teichfische unter der Lupe – Teil 3: Störe
Geheimnisvoll, elegant und mit Wurzeln in einer Zeit, als Dinosaurier noch über die Erde wandelten. Störe sind Fische mit einer Geschichte, die Millionen Jahre zurückreicht. Sie sehen aus wie kleine prähistorische Drachen, sind in Wirklichkeit aber ruhige, faszinierende Geschöpfe, die schnell Ihre Aufmerksamkeit – und Ihren Respekt – gewinnen.
Die Haltung von Stören ist jedoch nichts für jeden. Diese Fische haben etwas andere Ansprüche als die meisten herkömmlichen Teichbewohner. Wenn Sie über die Anschaffung nachdenken oder bereits Störe in Ihrem Teich schwimmen, finden Sie in diesem Artikel alles Wichtige, was Sie über die Pflege dieser außergewöhnlichen Fische wissen müssen.
Grundlegende Fakten über Störe
Störe – insbesondere Arten wie der Sterlet (Acipenser ruthenus) oder der Sibirische Stör (Acipenser baerii) – sind zunehmend auch in privaten Gartenteichen anzutreffen. Sie verbringen die meiste Zeit nahe am Boden, wo sie nach Nahrung suchen.
Größe: 60–120 cm (einige Arten werden sogar noch größer!)
Alter: typischerweise 20–30 Jahre, bei guter Pflege deutlich mehr
Charakter: ruhig, friedlich, unauffällig
Verhalten: schwimmen meist am Grund, häufig nachtaktiv, meiden grelles Licht
📌 Achtung: Störe besitzen keine Schuppen – ihre Haut ist empfindlich gegenüber chemischen Substanzen und mechanischen Verletzungen.

Wie viel Platz brauchen Störe?
Störe sind keine Fische für kleine Gartenteiche. Sie brauchen viel Raum, gut sauerstoffreiches Wasser und einen glatten Boden ohne scharfe Steine, an denen sie sich verletzen könnten.
Empfohlenes Teichvolumen: mindestens 8–10 m³ pro ausgewachsenem Fisch
Tiefe: idealerweise 120 cm oder mehr (für stabile Temperaturen)
Filterung: leistungsstark, mit ausreichender Wasserzirkulation
Strömung: leichter Wasserfluss ist erwünscht
📌TIPP: Unterstützen Sie die Filterleistung zu Saisonbeginn mit Filter Pond – das Mittel aktiviert biologische Prozesse und sorgt für klares Wasser, auch für Bodenbewohner wie den Stör.
Womit und wie füttert man Störe?
Störe haben ein unterständiges Maul und fressen ausschließlich vom Boden. Herkömmliches Fischfutter ist für sie ungeeignet – sie nehmen es entweder nicht wahr oder mögen es nicht. Verwenden Sie daher spezielle sinkende Pellets für Störe, die reich an tierischem Eiweiß sind.
Fütterung: 1–2× täglich, am besten abends oder früh morgens, wenn sie aktiver sind
Futtertyp: sinkende Störpellets mit hohem Anteil an tierischem Protein
Temperatur: unter 10 °C nehmen die Fische kaum noch Futter auf – Fütterung einstellen
Immununterstützung: besonders im Herbst Probiotic Pond zugeben – fördert Verdauung und Abwehrkräfte
📌TIPP: Störe niemals überfüttern — Futterreste sammeln sich am Boden und verschlechtern die Wasserqualität. Wird das Futter nach 5 Minuten nicht aufgenommen, reduzieren Sie die Menge.
Gesundheitspflege und Vorbeugung
Störe sind robust, aber empfindlich gegenüber Wasserqualität. Sie haben keine Schuppen und reagieren empfindlich auf Nitrite und Ammoniak. Schlechte Bedingungen, vor allem im heißen Sommer oder bei übermäßigem Algenwachstum, machen ihnen schnell zu schaffen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Wasserwerte (pH, Sauerstoff, Nitrit)
- Vermeiden Sie Algenwachstum – Fosfoff Pond bindet Phosphor
- Im Herbst oder bei stärkerer Verschmutzung Attack Pond verwenden – löst organische Rückstände vom Boden und beugt Fäulnis vor
- Für biologische Stabilität Bacter Pond zugeben – die Bakterien bauen Nährstoffe ab und stabilisieren das Ökosystem
📌Störe brauchen Stabilität – keine plötzlichen Veränderungen, keine Chemie. Wenn sie sich wohlfühlen, gleiten sie ruhig und elegant über den Boden Ihres Teichs.
Störe und andere Fische – mit wem sie sich verstehen
Störe sind friedliche Mitbewohner, doch aufgrund ihrer Futtergewohnheiten und Empfindlichkeit passen nur bestimmte Fischarten gut zu ihnen. Am wohlsten fühlen sie sich, wenn sie den Teich fast für sich allein haben.
Gute Nachbarn:
- KOI-Karpfen (sofern kein Überbesatz herrscht und kein Futterneid entsteht)
- Karauschen
- Kleinere Störe derselben Art
- Ruhige Arten mit boden- oder mittlerer Lebensweise
Vorsicht bei:
- Schnellen und aggressiven Fischen, die ihnen das Futter wegfressen könnten
- Bodenbewohnenden Arten (z. B. Welse), die mit ihnen um Platz konkurrieren
- Tropischen Fischen oder Arten mit anderen Temperaturansprüchen
📌Störe brauchen Ruhe. Wenn Sie ihnen diese gönnen, werden sie in Ihrem Teich nicht nur leben, sondern wirklich gedeihen.
Wenn der Herbst kommt
Mit dem Ende des Sommers beginnt eine Zeit, in der sich die Pflege der Störe verändert. Das Wasser kühlt ab, der Stoffwechsel der Fische verlangsamt sich – alles bereitet sich auf die Winterruhe vor.
- Füttern Sie nur bis etwa 10 °C, danach das Füttern einstellen
- Entfernen Sie Laub und organische Rückstände aus dem Teich und behandeln Sie das Wasser mit Attack Pond
- Wenden Sie Bacter Pond + Fosfoff Pond an, um das Wasser vor dem Winter zu stabilisieren
- Achten Sie auf genügend Sauerstoffzufuhr – die Wasseroberfläche darf nicht vollständig zufrieren
📌Störe überstehen den Winter in der Regel problemlos, wenn sie ausreichende Tiefe und sauberes, sauerstoffreiches Wasser haben.
Ein Stör ist kein gewöhnlicher Fisch. Er ist ein lebendes Fossil, das Jahrzehnte alt werden kann – und wenn Sie ihm Raum und Ruhe geben, wird er zu einem majestätischen Bewohner Ihres Teichs, der Sie mit jeder seiner Bewegungen faszinieren wird.
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