Teichfische unter der Lupe – Teil 4: Graskarpfen
Unauffällige Helden im Kampf gegen überwuchernde Vegetation. Graskarpfen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch äußerst nützlich, wenn Ihr Teich stärker als gewünscht von Algen oder Wasserpflanzen zuwächst. Gleichzeitig zählen sie zu den friedlichsten Teichbewohnern und eignen sich daher auch für größere Fischgemeinschaften. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie man Graskarpfen hält, womit man sie füttert, wie viel Platz sie benötigen und was Sie tun können, damit sie sich bei Ihnen wohlfühlen.
Grundlegende Fakten über Graskarpfen
Der Weiße Amur bzw. Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) stammt ursprünglich aus Asien, hat sich jedoch längst auch an mitteleuropäische Gewässer angepasst – nicht nur an Teiche, sondern ebenso an dekorative Gartenteiche. Er besitzt einen schlanken Körper, einen grünlichen Rücken und silbrig schimmernde Flanken, erreicht beeindruckende Größen und ist bekannt für seinen ausgeprägten Appetit auf pflanzliche Nahrung.
Größe: gewöhnlich 40–80 cm, unter idealen Bedingungen auch über 1 m
Alter: 15–20 Jahre
Wesen: ruhig, scheu, nicht aggressiv
Verhalten: ausgezeichneter Schwimmer, zuverlässiger Reduzierer überwuchernder Vegetation

Wie viel Platz brauchen Graskarpfen?
Graskarpfen sind keine anspruchslosen Fische. Aufgrund ihrer Größe benötigen sie ausreichend Platz sowie sauberes Wasser. In kleineren Teichen fühlen sie sich nicht wohl und ihr Wachstum kann stagnieren.
Teichvolumen: mindestens 5 m³, idealerweise mehr
Tiefe: mindestens 100 cm (wichtig für die Überwinterung)
Filterung: unerlässlich – Graskarpfen haben einen schnellen Stoffwechsel und produzieren viel Abfall
Pflanzen: rechnen Sie damit, dass weiche Wasserpflanzen zuverlässig gefressen werden
📌 TIPP: Wenn Graskarpfen Ihren Teich unbeabsichtigt auch von Pflanzen befreit haben, die Sie eigentlich erhalten wollten, empfehlen wir die Zugabe von Fosfoff Pond. Es entzieht dem Wasser überschüssigen Phosphor und bremst so das Algenwachstum auch ohne den „Fisch-Appetit“.
Womit und wie füttert man Graskarpfen?
Auch wenn oft gesagt wird, Graskarpfen seien „Vegetarier“, stimmt das nur teilweise. In freier Natur ernähren sie sich überwiegend von Wasserpflanzen, im Gartenteich nehmen sie jedoch gern auch ergänzendes Graskarpfenfutter an – vor allem bei Mangel an natürlicher Nahrung.
- Füttern Sie 1–2× täglich in kleineren Portionen
- Geeignet sind Futtermittel mit hohem pflanzlichem Anteil
- Bei sinkenden Temperaturen die Futtermenge reduzieren; unter 10 °C nehmen Graskarpfen meist keine Nahrung mehr auf
- Nicht überfüttern – Futterreste verderben und verschlechtern die Wasserqualität
📌 TIPP: Im Herbst Probiotic Pond anwenden, damit die Fische den Temperaturstress besser bewältigen und ihre natürliche Immunabwehr stärken.
Gesundheitspflege und Vorbeugung von Problemen
Graskarpfen sind relativ robust, reagieren jedoch empfindlich auf schlechte Wasserqualität. Sammeln sich Abfälle, Futterreste oder verrottendes Laub an, können Trägheit, Appetitlosigkeit oder eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit auftreten.
- Entfernen Sie organische Rückstände vom Teichboden – Attack Pond hilft dabei besonders effektiv
- Im Herbst Bacter Pond zugeben, um den natürlichen Nährstoffabbau zu aktivieren
- Beobachten Sie das Verhalten der Fische – halten sie sich vermehrt an der Oberfläche auf oder atmen sie schneller, kann ein Problem mit Sauerstoff oder Wasserqualität vorliegen

Graskarpfen und andere Fische – mit wem kommen sie gut aus?
Graskarpfen sind friedlich und vertragen sich gut mit den meisten gängigen Teichfischarten. Sie sind nicht territorial, greifen keine anderen Fische an und lassen sich problemlos vergesellschaften.
Gute Teichpartner:
- Koi-Karpfen
- Karauschen
- Störe
- Schleie
Vorsicht bei:
- Tropischen Fischen – sie haben andere Temperaturansprüche
- Sehr kleinen Arten – Graskarpfen sind zwar keine Räuber, könnten kleinere Fische in ungeeigneter Umgebung jedoch stressen
Wenn der Herbst kommt
Wie andere Fische auch verlangsamen Graskarpfen mit sinkenden Temperaturen ihren Stoffwechsel. Sobald die Wassertemperatur unter 10 °C fällt, stellen sie die Verdauung ein, ziehen sich zum Teichboden zurück und gehen in eine Ruhephase über.
- Beenden Sie die Fütterung, sobald die Wassertemperatur unter 10 °C sinkt
- Entfernen Sie faulendes Laub und überschüssige Vegetation aus dem Teich
- Geben Sie Winter Pond ins Wasser – es hilft, das Algenwachstum auch während Tauphasen zu begrenzen
- Sorgen Sie für den Gasaustausch unter dem Eis – nutzen Sie einen Belüfter oder halten Sie eine Öffnung im Eis frei
Der Graskarpfen – nützlich und schön
Er hält Ihren Teich nicht nur frei von überwuchernder Vegetation, sondern wird zugleich zu einem zuverlässigen und eleganten Bewohner. Er benötigt Platz, sauberes Wasser und etwas Rücksicht – und dankt es mit gesundem Wachstum und einem ruhigen Zusammenleben mit anderen Fischen.
Wohin als Nächstes?
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