Warum ist der Sommer die Hauptzeit für Algen im Teich und wie kann man ihr Auftreten reduzieren?

Sommer – das bedeutet Ferien, Sonne, Wasser und Baden. Wenn wir im Garten einen geräumigen Teich haben, in dem wir uns erfrischen oder sogar schwimmen können, ist das an tropischen Tagen ein echter Gewinn. Leider kommt es manchmal vor, dass uns Algen die Freude verderben. Warum gerade im Sommer und was kann man dagegen tun?

Hat die Alge im Sommer die besten Wachstumsbedingungen?

Ja, Algen finden im Sommer tatsächlich ideale Bedingungen vor, und das vor allem aus drei Gründen:

  • Lange Sonnenscheindauer, denn in den Sommermonaten sind die Tage am längsten und die Nächte am kürzesten
  • Wassertemperatur, die im Sommer an der Oberfläche oder in flachen Bereichen oft bis zu 30 °C erreichen kann
  • Nährstoffangebot – im Sommer gelangen viele Nährstoffe in den Teich: Pollen, Staub mit Algensporen, Insekten – auch das Fischfutter und deren Stoffwechselprodukte haben einen erheblichen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen für das Algenwachstum

 

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Warum wachsen Algen in unserem Teich, obwohl wir Pflanzen und eine gute Filterung haben?

Es kommt häufig vor, dass unser Teich über eine ausreichend dimensionierte Filteranlage verfügt, mit vielen Wasserpflanzen bepflanzt ist, keine Flachwasserzonen hat, mehr als 1,5 Meter tief ist, nur wenige Fische enthält, das Wasser aus der Leitung stammt und der Teich nur teilweise der Sonne ausgesetzt ist – also alles so, wie es die Teichbau-Experten empfehlen. Und trotzdem taucht plötzlich Fadenalge im Teich auf und ruiniert in kürzester Zeit die sommerliche Idylle.

Mitunter kommt es sogar vor, dass zwei Nachbarn nahezu identische Teiche haben – gebaut von derselben Firma, mit derselben Technik, aus derselben Wasserquelle und im selben Alter – aber nur einer von beiden hat klares, algenfreies Wasser, der andere nicht.

Warum passiert das?

Die Antwort ist nicht so einfach. Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass ein Teich kein Pool mit „totem“ Wasser ist, sondern ein lebendiger Organismus. In diesem System wirken viele Faktoren zusammen, die das Wachstum von Fadenalgen beeinflussen, und diese Faktoren sind eng miteinander verknüpft.

Wenn dieses Gleichgewicht gestört wird, kann das bereits den Auslöser für eine Algenblüte darstellen. Schon ein Starkregen kann reichen – er spült Schmutz aus der Umgebung in den Teich. Auch Blütenpollen, mehrere aufeinanderfolgende heiße Tage mit Wassertemperaturen über 28 °C nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche, starke Temperaturschwankungen innerhalb weniger Tage, das Nachfüllen mit Brunnenwasser während einer Hitzewelle (Brunnen konzentrieren bei Trockenheit oft gelöste Minerale und Düngemittel) oder eine erhöhte Badebelastung – all das kann als Impuls für das Algenwachstum dienen.

Es gibt viele solcher Auslöser, und ihr Effekt verstärkt sich, wenn mehrere gleichzeitig auftreten. Natürlich sind größere Gartenteiche gegenüber solchen Schwankungen deutlich stabiler als kleinere – etwa unter 10 m³ Wasser.

Auch das Alter des Teiches spielt eine wichtige Rolle. In den ersten beiden Jahren nach der Anlage funktioniert in der Regel alles gut, Algen treten kaum auf. Kritisch wird es meist im dritten bis fünften Jahr. Ab dem fünften Jahr ist das System meist eingespielt und stabil. Wenn dann die Pflege stimmt, gibt es keinen Grund zur Sorge. Der Teichbesitzer kennt sein Gewässer inzwischen, versteht es – und weiß, dass ein ein paar Millimeter dicker Algenteppich die Ästhetik des Teiches nicht beeinträchtigt.

Und wie hält man den Teich im Sommer algenfrei und sauber?

Im Sommer, der heißesten Zeit des Jahres, laufen im Gartenteich sämtliche biologischen Prozesse auf Hochtouren. Der Nährstoffgehalt im Wasser steigt an, da Nährstoffe aus der Luft über Staubpartikel, durch Regen, Fischfütterung, Pollen sowie abgestorbene und verwelkte Pflanzenteile in den Teich gelangen. Selbst beim Baden im Teich bringen wir eine gewisse Menge an Nährstoffen ins Wasser ein.

Wenn der Teich über eine ausreichend große Filterkapazität verfügt, kommt er mit dieser enormen Nährstoffbelastung recht gut zurecht. Falls nicht – oder wenn das Gleichgewicht gestört wird –, schlagen die Algen sofort zu. Es handelt sich dabei um die ältesten und einfachsten Pflanzen, die über die Luft oder durch Vögel in den Teich gelangen und die freien Nährstoffe im Wasser sofort für sich nutzen. Algen wachsen extrem schnell – und der einzige „Vorteil“ ihres Wachstums ist, dass sie Nährstoffe aus dem Wasser binden.

Was können Algen verursachen?

Bei starkem Algenwachstum überwiegen jedoch die Nachteile. Es kann zu pH-Schwankungen kommen, zu Sauerstoffmangel oder zur Erstickungsgefahr – insbesondere in dichten Fadenalgenteppichen. Gerade Störhalter kennen diese Problematik sehr gut. Und nicht zuletzt mindern Algen den ästhetischen Wert des Teichs. Für mich persönlich steigert allerdings ein paar Millimeter dicker, leuchtend grüner Algenbelag die optische Wirkung des Wasserelements sogar.

Tipp: Es gibt viele verschiedene Algenarten – mehr darüber erfährst du im Artikel  — Algen im Teich – Fadenalgen oder grünes Wasser?

Wie kann man das Algenwachstum im Sommer eindämmen?

Um das Algenwachstum im Sommer zu begrenzen, muss man sich um den Teich kümmern. Das bedeutet in erster Linie: den Nährstoffeintrag in den Teich möglichst gering halten. Staub und Pollen aus der Luft lassen sich kaum vermeiden, aber wir können abgestorbene Pflanzenteile entfernen, unsere schuppigen Freunde nur maßvoll füttern, den Skimmer und mechanische Filterteile regelmäßig reinigen sowie Schlamm und Ablagerungen vom Teichboden absaugen.

  • Bei der Entfernung von Ablagerungen vom Teichboden ist Attack Pond ein perfekter Helfer – es befreit auch Kiesbereiche und Spalten zwischen Steinen von Schmutz.
  • Nach der Reinigung kann man die biologischen Prozesse im Teich mit dem Bakterienpräparat Bacter Pond unterstützen.
  • Für bepflanzte Teiche mit verschiedenen Seerosenarten eignet sich Kata Pond.


Zur schnellen Entfernung von grünem Wasser kann Brilliant Pond eingesetzt werden – aber Vorsicht bei hohen Wassertemperaturen (über 26 °C) und starker Fischbesatzung. Das Mittel bindet einen Großteil der Schwebstoffe und senkt sie auf den Teichboden, wo sofort Zersetzungsprozesse einsetzen. Dabei wird Sauerstoff verbraucht – was ein Risiko darstellen kann. In warmem Wasser ist weniger Sauerstoff gelöst als in kaltem, und die biologischen Prozesse, die Sauerstoff verbrauchen, laufen bei höheren Temperaturen intensiver – daher ist besondere Vorsicht geboten.

Einen schönen Sommer mit klarem Wasser wünscht: Mirek Hanák

Wohin als Nächstes?

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