Wie man Algen aus dem Teich beseitigt. Lange Fadenalgen oder grünes Wasser?

Jeder, der ein Gartenteich besitzt, hatte oder hat mit dem Problem der Fadenalgen zu kämpfen. Doch welche Algenarten gibt es eigentlich im Teich, und wie erreicht man, dass ihr Vorkommen im Teich ästhetisch erträglich bleibt? In diesem Artikel konzentrieren wir uns ausschließlich auf Algen, die unter den klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa vorkommen, und geben Ihnen Tipps, wie Sie den Algenbewuchs im Teich auf ein Minimum reduzieren können.

Algenarten im Teich

Im Gartenteich treten in der Regel zwei Typen von Algen auf:


Manchmal verwechseln Teichbesitzer das sogenannte „grüne Wasser“ mit Cyanobakterien (Blaualgen). Cyanobakterien stehen jedoch den Bakterien wesentlich näher als den einfachen Pflanzen wie den Algen.

Wie unterscheidet man grüne Einzelleralgen von Cyanobakterien?

Das Auftreten von Cyanobakterien im Teich ist eher selten. Es gibt jedoch einen einfachen Test, mit dem Sie herausfinden können, ob es sich um grünes Wasser (Einzelleralgen) oder um Cyanobakterien handelt.

So gehen Sie vor:

  • Füllen Sie grünes Wasser aus dem Teich in eine durchsichtige Plastikflasche und lassen Sie sie etwa 30 Minuten stehen.
  • Bildet sich an der Oberfläche eine hellgrüne Schicht und darunter klares Wasser, handelt es sich um Cyanobakterien.
  • Bleibt das Wasser im gesamten Volumen grünlich trüb, dann handelt es sich um einzellige Algen.

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Wie bekommt man einen Gartenteich ohne Algen?

Algen sind uralte Organismen – im Grunde einfache Pflanzen –, die man im Wasser, in der Luft und sogar an Land findet. Selbst auf dem Eis der Antarktis kommen sie vor. Für unseren Zweck wollen wir die Taxonomie und die Einflüsse auf ihr Vorkommen stark vereinfachen und uns nur auf den Fall des Gartenteiches konzentrieren. Ich hoffe, dass jeder Algologe oder Phykologe dabei nachsichtig ist – für unsere Praxis reicht dieser Überblick völlig aus.

In Mitteleuropa treten vor allem folgende Klassen von Algen auf:

  • Chlorophyta
  • Chlorophyceae
  • Xanthophyceae
  • Chrysophyceae
  • Cryptophyta – einige Vertreter bilden Fadenalgen, andere wiederum einzellige Algen, also das sogenannte „grüne Wasser“.

Grünes Wasser im Teich

Jeder Teichbesitzer wünscht sich klares Wasser. Am liebsten so klar, dass man in zwei Metern Tiefe eine Münze auf dem Grund erkennen kann. Grün darf die Umgebung sein – aber nicht das Wasser im Teich.

Das grüne Wasser im Teich wird durch Phytoplankton verursacht. Meist handelt es sich dabei um einzellige coccale, kapsale oder monadoide Algen, die ganzjährig im Teich vorkommen. Es passiert oft, dass der Teich nach dem Winter wunderbar klar ist – und im Frühjahr plötzlich grün wird. Der Grund: Die Algen haben kaum Konkurrenz und nutzen das Licht, das durch das Eis dringt, zur Photosynthese und zum Wachstum.

Wird die Filterung rechtzeitig gestartet und ist sie korrekt auf das Wasservolumen und den Fischbestand ausgelegt, verbessert sich die Sichttiefe innerhalb weniger Tage. Mit dem Einsatz von Startbakterien lässt sich das Einlaufen der Filterung zusätzlich beschleunigen. Wenn die Filteranlage das grüne Wasser nicht abtrennen kann (und solche Filter gibt es leider nur wenige), greift man auf eine UV-Lampe zurück. Diese tötet mit ionisierender UVC-Strahlung zwar die lebenden Algenzellen ab – leider aber auch Zooplankton und für den Teich wichtige Bakterien.

Die Sporen der Algen übersteht die UV-Lampe jedoch. Eine Alternative ist die Bodenfiltration (verschiedene Kiesschichten und Steine, durch die das Wasser angesaugt oder geleitet wird). Auch dieser Filtertyp kann Schwächen haben. Für eine schnelle Entfernung des grünen Wassers können zudem geeignete Qualitätspräparate eingesetzt werden – der Effekt ist dann sehr zügig sichtbar. 

Lange Fadenalgen im Teich

Der zweite Algen-Typ im Gartenteich sind Fadenalgen, auch lange Fadenalgen genannt. Meist bestehen sie aus langen, grünen Fäden (trichale Thalli). Diese Fäden beginnen im Teich genau dann zu wachsen, wenn das grüne Wasser verschwindet. Fadenalgen brauchen nämlich klares Wasser, da sie an allen Oberflächen unterhalb der Wasseroberfläche anwachsen.

Leider wachsen sie auch im Winter unter dem Eis. Der Grund ist das Lichtspektrum, das selbst durch die Eisschicht dringt. In den letzten Jahren ist das vor allem durch milde Winter bedingt, in denen es nur wenige Frosttage gibt. Schon diese kurzen Phasen ohne Eisdecke reichen den Fadenalgen für ein enormes Wachstum. Dieses „Frühjahrs-Phänomen“ der Fadenalgen betrifft immer mehr Teichbesitzer – und es sieht so aus, als würde sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzen.

Mit keiner Filtertechnik lässt sich Fadenalge dauerhaft aus dem Teich entfernen. Wenn man jedoch den Nährstoffgehalt im Wasser reduziert (zum Beispiel durch den Einsatz von Bakterienpräparaten), verändert sich die systematische Zusammensetzung der Algen. Das bedeutet: Der Teich wird dann von Algenarten besiedelt, die auch mit geringeren Nährstoffwerten zurechtkommen – etwa kurze Fäden bis 5 cm Länge. Für manche Teichbesitzer ist das optisch noch akzeptabel.

Leider gilt das nicht immer. Stattdessen kann es passieren, dass die festen langen Fadenalgen von schleimigen Algenkolonien abgelöst werden. Diese liegen nachts am Boden, steigen aber tagsüber mit dem Sonnenlicht durch die Photosynthese an die Oberfläche und bilden unschöne Teppiche.

Wie entfernt man also Fadenalgen aus dem Teich?

Wenn man den Teich vollständig von Fadenalgen befreien und gleichzeitig Bedingungen schaffen möchte, damit sie nicht wiederkommen, geht es nicht ohne hochwertige und wirksame Mittel gegen Fadenalgen.

Das Klima in Mitteleuropa erlaubt es nicht, dauerhaft natürlich algenfreie Zierteiche zu haben, wie es zum Beispiel in alpinen Regionen Österreichs oder Deutschlands durch niedrigere Durchschnittstemperaturen und geringere Immissionen (Eintrag von Nährstoffen und Staub aus der Luft) möglich ist.

Wir haben bereits in einem Artikel erklärt, warum ein Teich nicht völlig ohne Algen existieren kann und welchen – mehr oder weniger wirksamen – Einfluss Pflanzen und Bakterien auf den Algenwuchs haben.

Algen sind ein unverzichtbarer Bestandteil des aquatischen Ökosystems und für das Leben auf der Erde notwendig – sie produzieren mehr Sauerstoff als alle Bäume des Planeten. Doch manchmal können sie Teichbesitzern das Leben richtig schwer machen.

Bewährte Lösung im Kampf gegen Fadenalgen:

  1. Entfernen Sie so viele Algen wie möglich mechanisch (mit Kescher oder Harke) und reinigen Sie den Teich anschließend mit unserem Präparat Attack Pond.
  2. Am nächsten Tag wenden Sie je nach Teichtyp Kata Pond an.
  3. Nach einer Woche geben Sie die Bakterienpräparate Bacter Pond hinzu. Diese helfen beim Abbau abgestorbener Algen und binden überschüssige Nährstoffe. Die Bakterien vermehren sich im Teich und bilden einen Biofilm, der die Nährstoffe reduziert und so das Wasser von organischen Belastungen reinigt.

Wohin als Nächstes?

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